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Jobs setzt seine Fans auf den iPod(tt)

Apple tönt mobil Er ist leicht, er sieht gut aus und speichert bis zu 1000 Songs (je nach Komprimierung) – die Rede ist von Apples jüngstem Wurf, dem mobilen MP3-Player iPod. Lange hat es in der Gerüchteküche gebrodelt, ein Baustein des von Steve Jobs auf der Macworld 2001 angekündigten "Digital Livestyle"-Konzepts, soll es sein. Was bei der Produktvorstellung am Dienstag herauskam ist ernüchternd: eine mobile Musikbox mit 5-GB-Festplatte, FireWire-Anschluß und Kopfhörerbuchse.

Zum Lieferumfang gehören noch Hifi-Kopfhörer (Frequenzbereich laut Hersteller: 20 bis 20.000 Hz), Netzadapter und FireWire-Kabel sowie eine neue Version der Player-Software iTunes, die die Playlisten, wie es heißt, automatisch mit dem angeschlossenen iPod synchronisiert.

Der iPod beherrscht MP3 in verschiedenen Kompressionsraten bis 320 Kbit/s, aber auch WAV oder AIFF. Ein 32-MByte-Cache soll bis zu 20 Minuten zwischenspeichern und die unterbrechungsfreie Wiedergabe auch beim Joggen sicherstellen. Mit der FireWire-Schnittstelle lassen sich die Songs einer CD laut Apple binnen zehn Sekunden übertragen. Der iPod ist aber nicht nur ein Musikplayer, sondern kann wie eine externe Festplatte auch für den Datentransport genutzt werden.

Außer als Datenleitung dient die FireWire-Schnittstelle auch zum Aufladen des eingebauten Lithium-Polymer-Akkus; dieser soll mit seiner Kapazität von 1200 mAh bis zu 10 Stunden Laufzeit erlauben. Das hintergrundbeleuchtete, monochrome LC-Display bietet eine Auflösung von 160 mal 128 Pixel; es zeigt die Menüs in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch oder Japanisch an.

Das Problem möglichst wenige Musikliebhaber in den Genuss der kleinen Dudelkiste kommen zu lassen, hat Apple vorbildlich gelöst. Für den Datenaustausch gibt es nur die Fire Wire-Schnittstelle. Einen USB-Port sucht man vergeblich. Damit sind Besitzer älterer Mac-Modelle und Win-PC-User außen vor. Auch der Preis kann sich sehen lassen. Ganze 399 Dollar sind für das 185-Gramm-leichte Gerät zu berappen. Ganz schön happig. So wird der Weg zum Consumer-Markt nicht geebnet.

Die Gerüchte über eine "revolutionäre Neuerung" haben sich somit nicht bestätigt. Was Apple seiner Fangemeinde anbietet ist in ähnlicher Form und günstiger schon länger am Markt. Ob Creatives D.A.P. Nomad Jukebox (699,- Mark) oder Archos Jukebox MP3-Recorder (899,- Mark), beide mit 6-GB-Festplatte und Line Input ausgestattet, erhalten schon ihre ersten Nachfolge-Modelle. Diese können dann ein Plattenarchiv auf jeweils 20-GB-Harddisks speichern und kosten dabei wenig mehr als 1000,- Mark (Creative) oder im Falle der Archos Jukebox (929,- Mark) gar weniger als Apples Player.
Wer dennoch auf das – zugegeben schön designte – Tool nicht verzichten möchte kann es bei Cyberport zum Preis von 998,- Mark vorbestellen. Ausgeliefert wird aber wohl kaum, ganz nach Apple-Art, vor dem 10. November.

Weiterführende Informationen
www.apple.com/de/ipod
www.cyberport.de

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